Beta-Interferone: Therapie-Ende kann verstärkte Krankheitsaktivität begünstigen
31.03.11 | Dass die Beendigung einer MS-Behandlung mit einem immunmodulierenden Beta-Interferon eine wieder aufflammende Krankheitsaktivität (z.B. vermehrte Schübe) nach sich ziehen kann, hat sich jetzt in einer nicht kontrollierten Studie mit 43 Patienten gezeigt. Niederländische Forscher hatten diese Patientinnen und Patienten für durchschnittlich 34 Monate nach ihrem Therapieende beobachtet. Die Anwendungsdauer der Beta-Interferone hatte dabei in etwa 2 Jahre gedauert.
Während der knapp dreijährigen Beobachtungszeit erlitten 65,1 Prozent (28 Patienten) schwere Schübe. Davon hatten 57,2 Prozent (16 Patienten) einen Schub, 32,1 Prozent (9 Patienten) 2 Schübe, und 10,7 Prozent (3 Patienten) hatten 3 schwere Schübe.
Die Studie war zwar keine „kontrollierte“ Studie,[1] dennoch zeigen diese Ergebnisse nach Meinung der Studienärzte, dass Patienten mit hoher Krankheitsaktivität vor Beginn der Interferonbehandlung und mit einer guten Therapieantwort die Behandlung beibehalten sollten. Diesen Patienten sollte eine Beendigung der Therapie nicht empfohlen werden.
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[1] Siger M, Durko A, Nicpan A, Konarska M, Grudziecka M, Selmaj K.
Discontinuation of interferon beta therapy in multiple sclerosis patients with high pre-treatment disease activity leads to prompt return to previous disease activity.
J Neurol Sci. 2011 Apr 15;303(1-2):50-2. Epub 2011 Feb 18.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21333308
[2] „nicht kontrolliert“ bedeutet hier „ohne Kontrollgruppe“; s. http://de.wikipedia.org/wiki/Klinische_Studie#Kontrollgruppen
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