Knochengesundheit bei Menschen mit MS
Mangelhafte Mineralisierung der Knochen (u.a. durch Bewegungsmangel) und erhöhtes Sturzrisiko (wegen Gleichgewichtsstörungen und zunehmender Behinderung) – es liegt auf der Hand, dass Menschen mit MS ein größeres Knochenbruchrisiko haben als andere Menschen. Sie sind einem 20 bis 40 Prozent höherem Risiko von Knochenbrüchen ausgesetzt. Hier berichten Wissenschaftler aus England die Ergebnisse aus einer großen Datenbank zu diesem Thema.
Mit Hilfe von Aufnahmeakten aus Krankenhäusern in ganz England sowie Sterbeurkunden aus den Jahren 1999 bis 2010, fanden die Forscher knapp 88 Tausend Krankenhauseinweisungen von Menschen mit MS. Diese wurden einer um ein Vielfaches größeren Vergleichsgruppe gegenübergestellt, die aus anderen Gründen—außer Knochenbrüchen—ins Krankenhaus aufgenommen worden waren. In beiden Gruppen wurde das zukünftige Auftreten von Knochenbrüchen vergleichend untersucht. Es wurde das Risiko für alle Knochenbrüche sowie getrennt für einzelne Knochenbruchlokalisationen berechnet.
Die Wissenschaftler fanden ein insgesamt zweifach erhöhtes Knochenbruchrisiko bei Menschen mit MS. Als am meisten bruchgefährdet zeigten sich Oberschenkelhals, Oberschenkel, Schienbein und Knöchel.
Das deutlich erhöhte Knochenbruchrisiko bei Menschen mit MS veranlasst die Autoren dieser Untersuchung zu dem Appell, noch mehr für die Knochengesundheit von Menschen mit MS zu tun.
Quelle:
MS-Gateway
Sreeram V Ramagopalan, Olena Seminog, Raphael Goldacre and Michael J Goldacre Risk of fractures in patients with multiple sclerosis: record-linkage study BMC Neurology 2012, 12:135 doi:10.1186/1471-2377-12-135