MS-Therapiestart: Heute schon an morgen denken

Die Therapiewahl ist für den langfristigen Behandlungserfolg bei Patienten mit Multipler Sklerose bedeutsam. Im Umfeld der immer komplexeren Therapieoptionen ist die Balance zwischen Wirksamkeit und Sicherheit entscheidend. Dabei liegen die wesentlichen Behandlungsziele in der Reduktion der Schubrate über einen langen Zeitraum sowie die signifikante Verzögerung der Behinderungsprogression. Neu diagnostizierte MS-Patienten fordern eine starke, sichere und auch praktikable Behandlung. „Die Wahl der geeigneten MS-Therapie wird von drei Faktoren be-stimmt: Wirksamkeit, Sicherheit und Adhärenz“, erläuterte Univ.-Professor Dr. Dr. Sven G. Meuth, Münster, im Rahmen eines Pressegesprächs zum 12. Interaktiven MS-Symposium in Berlin.

Eine robuste Studienlage mit klinischen Daten aus 20 Jahren belegt die Wirksam-keit der Therapie mit Interferon beta-1a s.c. (3×44 µg). Zusätzlich wird diese durch die Zulassung von CIS bis SPMS untermauert. Der schnelle Wirkeintritt ist nach einem Monat im MRT sichtbar: Dort zeigt sich eine signifikante Verminderung von Läsionen. Die jährliche Schubrate reduziert sich unter Interferon beta-1a s.c. (3×44 µg) um 58% versus Placebo ; die Anzahl sich neu bildender Gd+-Läsionen sinkt signifikant um 92% versus Placebo. Positiv auf den Therapieerfolg wirkt auch ein hohes Adhärenzverhalten; die Patientenadhärenz kann sich durch elekt-ronische Injektionshilfen (z. B. RebiSmartTM) verbessern.

Wichtig für Patienten ist die Langzeitwirksamkeit, die mit der PRISMS-15-Studie gezeigt wurde: Nach 15 Jahren sind mehr als acht von zehn Patienten noch gehfähig. Nach 13 Jahren haben 80% der Patienten keine Konversion in eine SPMS, wohingegen die Konversionsrate bei einem natürlichen Verlauf bei 50% liegt.

Ein ausgewogenes Nutzen-Risiko-Verhältnis sollte als Basis für die MS-Therapieentscheidung dienen. Mittlerweile haben sich auch orale Behandlungsstrategien etabliert; bei Injektionstherapien fließen heute Erfahrungen aus mehr als einer Million Patientenjahre ein – dies unterstreicht das etablierte Sicherheitsprofil. Im Vergleich zu immunsuppressiven MS-Therapien sind opportunistische Infektionen und ein erhöhtes Risiko für maligne Erkrankungen bei Interferon beta-1a s.c. (3×44 µg) nicht dokumentiert. Der geringe Monitoring-Aufwand der Basistherapeutika bietet Ärzten und Patienten Vorteile im klinischen Alltag.

Quelle: JournalMED
Quelle: Emed Forum